Best of Breed Ansatz - GLPI, Zabbix und Wazuh
Der "Best-of-Breed"-Ansatz (übersetzt etwa: "das Beste seiner Art/Rasse") ist eine Strategie, bei der man sich bewusst nicht für eine einzige "Alles-in-einem"-Lösung von einem Hersteller entscheidet. Stattdessen wählt man für jeden spezifischen Anwendungsbereich die jeweils beste verfügbare Software auf dem Markt aus – unabhängig vom Hersteller – und verbindet diese Spezialisten miteinander.
Das genaue Gegenteil ist der "All-in-One"- oder "Best-of-Suite"-Ansatz, bei dem man versucht, möglichst alle Anforderungen mit den Modulen eines einzigen, großen Herstellers (wie z.B. SAP, Microsoft oder Oracle) abzudecken.
Eine einfache Analogie: Die Hi-Fi-Anlage
- All-in-One-Ansatz: Sie kaufen eine Kompaktanlage von Sony. Der Verstärker, CD-Player und die Lautsprecher sind alle von einer Marke und perfekt aufeinander abgestimmt. Es funktioniert einfach, ist bequem, aber vielleicht ist der Klang nicht in jeder Disziplin absolut perfekt.
- Best-of-Breed-Ansatz: Sie sind ein Audio-Enthusiast. Sie kaufen den Verstärker von Rotel, weil er den besten Klang hat. Dazu die Lautsprecher von Bowers & Wilkins, weil sie die klarsten Höhen liefern, und einen Plattenspieler von Rega. Jede Komponente ist der Spezialist auf ihrem Gebiet. Sie müssen die Teile selbst mit den richtigen Kabeln verbinden, aber am Ende erhalten Sie die bestmögliche Klangqualität.
Ihr Beispiel ist der perfekte Anwendungsfall
Die Überlegung, GLPI, Zabbix und Wazuh zu kombinieren, ist ein klassisches Beispiel für eine sehr erfolgreiche Best-of-Breed-Strategie im IT-Management:
- Sie haben nicht versucht, ein Tool zu finden, das irgendwie Inventar, Monitoring und Sicherheit kann.
- Stattdessen haben Sie die besten Open-Source-Spezialisten für jeden Bereich ausgewählt:
- GLPI für Inventar & ITSM
- Zabbix für Performance-Monitoring
- Wazuh für IT-Sicherheit (SIEM/XDR)
Vor- und Nachteile des Best-of-Breed-Ansatzes
Vorteile | Nachteile |
✅ Überlegene Funktionalität: Jedes Tool ist ein Experte auf seinem Gebiet und bietet mehr Tiefe und bessere Funktionen als ein Alleskönner-Modul. | ❌ Integrationsaufwand: Die verschiedenen Systeme müssen miteinander verbunden werden, damit sie Daten austauschen können. Dies erfordert oft Arbeit mit Schnittstellen (APIs). |
✅ Flexibilität & Agilität: Einzelne Komponenten können leicht ausgetauscht werden, wenn eine bessere Lösung auf den Markt kommt, ohne das gesamte System ersetzen zu müssen. | ❌ Mehrere Ansprechpartner: Sie müssen sich mit mehreren Anbietern, Communitys oder Dokumentationen auseinandersetzen. Bei Problemen gibt es nicht "den einen" Verantwortlichen. |
✅ Kein "Vendor Lock-in": Sie sind nicht von einem einzigen Hersteller und dessen Preispolitik, Produktstrategie oder Support abhängig. | ❌ Höhere Komplexität: Die Verwaltung und Wartung mehrerer separater Systeme kann komplexer sein als die Pflege einer einzigen Suite. |
✅ Oft kosteneffizienter: Sie zahlen nur für die Funktionen, die Sie wirklich benötigen, und können oft auf leistungsstarke Open-Source-Lösungen zurückgreifen. | ❌ Inkonsistente Benutzeroberflächen: Mitarbeiter müssen sich eventuell an verschiedene Bedienkonzepte und Oberflächen gewöhnen. |
Fazit: Der Best-of-Breed-Ansatz ist ideal für Unternehmen, die maximale Funktionalität und Flexibilität anstreben und bereit sind, einen gewissen Integrationsaufwand in Kauf zu nehmen. Ihre gewählte Kombination ist ein Paradebeispiel dafür, wie man sich ein extrem leistungsfähiges Gesamtsystem aus den besten Einzelteilen zusammenstellt.