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Open Innovation - Charta

Open Innovation Charta

Zusammenarbeit & Abrechnung nach CODAG-Grundsätzen


Präambel

Diese Charta definiert die Rahmenbedingungen für die Zusammenarbeit in der Open Innovation Bewegung nach den CODAG-Grundsätzen. Sie schafft Transparenz, Vertrauen und faire Strukturen für alle Beteiligten.


1. Grundprinzipien der Zusammenarbeit

1.1 Offenheit & Transparenz

  • Alle Projektinformationen werden transparent dokumentiert und zugänglich gemacht
  • Entscheidungsprozesse sind nachvollziehbar und für alle Beteiligten einsehbar
  • Kommunikation erfolgt über offene Kanäle und Plattformen

1.2 Gleichberechtigung

  • Jeder Partner bringt einzigartige Expertise ein und wird entsprechend wertgeschätzt
  • Entscheidungen werden gemeinsam getroffen, nicht hierarchisch diktiert
  • Alle Beteiligten haben gleichberechtigten Zugang zu Projektergebnissen

1.3 Verbindlichkeit

  • Vereinbarungen werden schriftlich fixiert und sind für alle Parteien bindend
  • Änderungen bedürfen der Zustimmung aller betroffenen Partner
  • Regelmäßige Reviews stellen sicher, dass alle Kommittents eingehalten werden

2. Projektstrukturen

2.1 Projekt-Kategorien

Innovation Labs

  • Experimentelle Projekte mit hohem Lerncharakter
  • Geteiltes Risiko und geteilter Erfolg
  • Fokus auf Wissensgewinn und Netzwerkaufbau

Entwicklungsprojekte

  • Konkrete Produktentwicklung mit klarem Ziel
  • Definierte Rollen und Verantwortlichkeiten
  • Messbare Ergebnisse und Meilensteine

Veränderungsprojekte

  • Einführung neuer Systeme und Prozessverbesserungen
  • Change Management und Organisationsentwicklung
  • Transformation von bestehenden Strukturen zu innovativen Ansätzen
  • Fokus auf nachhaltige Implementierung und Akzeptanz

Forschungskooperationen

  • Langfristige strategische Partnerschaften
  • Gemeinsame Ressourcennutzung
  • Wissenstransfer zwischen Organisationen

2.2 Governance-Struktur

  • Steering Committee: Strategische Entscheidungen und Konfliktlösung
  • Project Leads: Operative Projektverantwortung
  • Working Groups: Fachspezifische Arbeitsgruppen
  • Community: Alle Teilnehmer der Open Innovation Bewegung

3. Abrechnungsmodelle

Wir bieten transparente und flexible Modelle – passend zu Projektgröße, Risiko und gewünschter Tiefe der Zusammenarbeit:

3.1 Tagessatz-Modell

Einsatzbereich: Klar definierte Workshops, Analysen oder kurze Projektphasen

  • Struktur: Fester Tagessatz pro Experte und Fachgebiet
  • Vorteile: Höchste Transparenz und Kostenkontrolle
  • Geeignet für: Kick-off Workshops, Proof-of-Concepts, Evaluierungen
  • Abrechnung: Tageweise nach tatsächlichem Aufwand

3.2 Pauschalpreis-Modell

Einsatzbereich: Klar abgegrenzte Projekte mit festem Leistungsumfang

  • Struktur: Festpreis basierend auf definiertem Scope und Deliverables
  • Vorteile: Budgetsicherheit und planbare Kosten
  • Geeignet für: Entwicklungsprojekte, Implementierungen, Migrations-Projekte
  • Risikoteilung: Scope-Änderungen führen zu Nachverhandlungen

3.3 Monatspauschale (Retainer)-Modell

Einsatzbereich: Langfristige Begleitung mit laufender Innovationsunterstützung

Sie buchen uns für einen festen monatlichen Betrag über einen definierten Zeitraum. Damit sichern Sie sich unsere kontinuierliche Begleitung, priorisierte Unterstützung und reservierte Kapazitäten – ohne jedes Mal neu zu beauftragen.

  • Struktur: Monatliche Pauschale für definierte Kapazitäten
  • Flexibilität: Leistungen können innerhalb des vereinbarten Rahmens flexibel abgerufen werden
  • Vorteile: Garantierte Verfügbarkeit, Priority Support, langfristige Partnerschaft
  • Geeignet für: Strategische Innovationsbegleitung, laufende Systembetreuung, kontinuierliche Weiterentwicklung

3.4 Erfolgsbeteiligung

Einsatzbereich: Ausgewählte Projekte, bei denen der Wertzuwachs klar messbar ist

  • Struktur: Reduzierter Grundpreis + prozentuale Beteiligung am Erfolg
  • Erfolgsmessung: Klar definierte KPIs (ROI, Kosteneinsparungen, Umsatzsteigerung)
  • Risikoteilung: Gemeinsames unternehmerisches Risiko zwischen allen Partnern
  • Geeignet für: Digitalisierungsprojekte mit messbarem Business Case, Effizienzsteigerungen, neue Geschäftsmodelle

3.5 Hybrid-Modelle

Kombination verschiedener Ansätze je nach Projektphase und Partnerstruktur

  • Phase 1 - Discovery: Tagessatz für Workshops und Analyse
  • Phase 2 - Development: Pauschalpreis für Entwicklung und Implementation
  • Phase 3 - Operations: Retainer für laufenden Support und Weiterentwicklung
  • Phase 4 - Scale: Erfolgsbeteiligung bei Skalierung und Vermarktung

4. Intellectual Property (IP) Management

4.1 Open Source First

  • Standardmäßig werden Ergebnisse unter Open Source Lizenzen veröffentlicht
  • Kommerzielle Nutzung durch alle Partner ohne zusätzliche Lizenzgebühren
  • Ausnahmen nur bei begründetem geschäftskritischen Interesse

4.2 Background IP

  • Jeder Partner behält Rechte an mitgebrachtem Vorwissen
  • Background IP wird nur für das spezifische Projekt lizenziert
  • Keine automatischen Rechteübertragungen auf andere Projekte

4.3 Foreground IP

  • Gemeinsam entwickelte Innovationen gehören allen Beteiligten anteilig
  • Verwertungsrechte entsprechend dem jeweiligen Beitrag
  • Veto-Recht bei Lizenzierung an Dritte außerhalb der Kooperation

5. Vertraulichkeit & Datenschutz

5.1 Vertraulichkeitsvereinbarungen

Grundsatz: Open Innovation bedeutet nicht, dass alle Informationen öffentlich werden müssen

  • Klassifizierung: Klare Kategorisierung von öffentlichen, internen und vertraulichen Informationen
  • Standard-NDAs: Vorgefertigte Vertraulichkeitsvereinbarungen (Non-Disclosure Agreements) für typische Kooperationsszenarien
  • Modulare Vereinbarungen: Anpassbare Vertragsbausteine je nach Projektanforderungen
  • Schutzpflicht: Alle Partner verpflichten sich zum Schutz vertraulicher Daten
  • Sanktionen: Definierte Konsequenzen bei Verletzung der Vertraulichkeit

5.2 Informationsklassifizierung

Öffentlich

  • CODAG-Grundsätze und Community-Standards
  • Allgemeine Projektbeschreibungen und Ergebnisse
  • Open Source Code und Dokumentationen

Intern (nur für Projektpartner)

  • Detaillierte Projektpläne und Budgets
  • Technische Spezifikationen und Architekturen
  • Lessons Learned und interne Evaluierungen

Vertraulich (strikte Geheimhaltung)

  • Geschäftskritische Strategien und Roadmaps
  • Kundendaten und personenbezogene Informationen
  • Noch nicht veröffentlichte Innovationen und IP

5.3 Datenschutz-Compliance

  • DSGVO-Konformität: Alle Datenverarbeitungen entsprechen europäischen Standards
  • Data Governance: Klare Verantwortlichkeiten für Datensammlung und -verarbeitung
  • Privacy by Design: Datenschutz wird von Projektbeginn an mitgedacht
  • Auditierbarkeit: Dokumentierte Datenschutz-Maßnahmen für alle Projekte

5.4 Vertrauliche Zusammenarbeit

Wenn Vertraulichkeit gefordert ist:

  • Separate NDAs für spezifische Projektbereiche
  • Eingeschränkte Teilnehmerkreise für sensitive Bereiche
  • Verschlüsselte Kommunikation und sichere Datenräume
  • Regelmäßige Security-Reviews und Compliance-Checks
  • Clear Desk Policy und physische Sicherheitsmaßnahmen

6. Konfliktlösung & Governance

6.1 Eskalationsstufen

  1. Direkte Kommunikation zwischen den betroffenen Parteien
  2. Mediation durch neutrale Person aus der Community
  3. Steering Committee Entscheidung bei grundsätzlichen Fragen
  4. Externe Mediation durch unabhängige Fachexperten

6.2 Exit-Regelungen

  • Ordentlicher Ausstieg: 3 Monate Kündigungsfrist
  • Außerordentlicher Ausstieg: Bei Verletzung der Charta-Grundsätze
  • IP-Übertragung: Anteilige Übertragung oder Buyout-Regelung
  • Non-Compete: 12 Monate Karenzzeit bei kritischen Projekten

7. Operative Umsetzung

7.1 Projektstart

  • Kick-off Workshop mit allen Beteiligten
  • Charter Definition spezifisch für das Projekt
  • Responsibility Matrix (RACI) für alle Aufgaben
  • Budget & Timeline Agreement

7.2 Laufende Koordination

  • Weekly Standups für operative Abstimmung
  • Monthly Reviews für Fortschritt und Budget
  • Quarterly Business Reviews für strategische Anpassungen

7.3 Projekt-Abschluss

  • Results Documentation für Community-Wissen
  • Lessons Learned Session für kontinuierliche Verbesserung
  • IP Transfer entsprechend der Vereinbarungen
  • Follow-up Projects Definition

8. Community Standards

8.1 Code of Conduct

  • Respektvoller und professioneller Umgang
  • Konstruktive Kritik und offenes Feedback
  • Keine Diskriminierung jeder Art
  • Vertraulichkeit bei sensitiven Informationen

8.2 Quality Standards

  • Dokumentation: Alle Ergebnisse werden standardisiert dokumentiert
  • Security: Cybersecurity-Standards werden eingehalten
  • Testing: Systematische Qualitätssicherung vor Deployment

8.3 Knowledge Sharing

  • Open Documentation in gemeinsamen Repositories
  • Regular Meetups für Wissensaustausch
  • Best Practice Sharing über Projektgrenzen hinweg

9. Finanzielle Transparenz

9.1 Budget-Planung

  • Gemeinsame Budgeterstellung zu Projektbeginn
  • Transparente Kostenkategorien und -verteilung
  • Regelmäßige Budget-Reviews und Anpassungen

9.2 Abrechnung & Reporting

  • Monatliche Kostenstelle-Reports für alle Partner
  • Quartalsweise Gesamtabrechnung mit detaillierter Aufschlüsselung
  • Jahresabschluss mit ROI-Analyse für alle Beteiligten

9.3 Audit & Compliance

  • Externe Prüfung bei Projekten über definierten Schwellenwert
  • Compliance Checks entsprechend geltender Gesetze
  • Steueroptimierung durch professionelle Beratung

Diese Charta lebt von der aktiven Mitgestaltung aller Community-Mitglieder und wird kontinuierlich weiterentwickelt.

Version 1.3 | Gültig ab: 16.08.2025 | Nächste Review: 16.08.2026 [Datum + 12 Monate]